Internationales Symposium „Freud and the Émigré“

Konzept von Elana Shapira, Universität für angewandte Kunst Wien, Projektleiterin des FWF-Forschungsprojekts „Visionäres Wien: Design und Gesellschaft 1918-1934“ & Daniela Finzi, wissenschaftliche Leiterin des Sigmund Freud Museums.
„Freud and the Émigré“ beleuchtet den Einfluss, den Sigmund Freud und seine Schriften sowie seine SchülerInnen auf das kreative Schaffen der österreichischen EmigrantInnen und Exilierten in Großbritannien bei der Konstruktion eines Wiener Erbes im Ausland ausübten.
Zu einem Zeitpunkt, da zahlreiche ÖsterreicherInnen aus ihrem Heimatland geflohen waren, bildete der aus Wien vertriebene Freud eine Referenz für österreichische Kultur und österreichischen Intellekt: Ausgewanderte und exilierte KunsthistorikerInnen, KünstlerInnen, AutorInnen, SoziologInnen und PhilosophInnen trugen Freuds Ruhm und Aura als eine Art „Erinnerungsbild“ eines verlorenen Wiener Zuhause weiter, das sowohl als nostalgisches Symbol ihres Erwachsenwerdens in Wien als auch als idealisierte Erinnerung des „geistigen Wiens“ der Jahrhundertwende fungierte. Ob bewusst oder unbewusst – vor dem Hintergrund der mitunter traumatischen Erfahrung von Vertreibung und Krieg, von Alterität und Anpassung setzten diese AkteurInnen Freuds Lehre in ihren wissenschaftlichen und künstlerischen Unternehmungen, mit denen sie gleichfalls an einer Erneuerung der britischen Kultur partizipierten, ein. Welche Strategien und Praktiken der Aneignung und Weiterentwicklung des Freud’schen Denkens als Wiener bzw. österreichisches Vermächtnis lassen sich ausmachen, und welchen Niederschlag fand ihre Arbeit in der britischen Kultur?
Diesen vielfältigen Facetten der Rolle und Bedeutung Freuds im Leben und Schaffen der österreichischen EmigrantInnen und Exilierten geht das internationale Symposium „Freud and the Émigré“ aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen nach.


Programm (PDF zum Download):
 
10.00 – 12.00  Panel 1: Freuds Lehre und der gesellschaftliche und politische Einsatz der Emigrierten während des Zweiten Weltkrieges

Einführung von Elana Shapira (auf Englisch)

Louis Rose: Exil und „war work“: Ernst Kris und E. H. Gombrich in London und New York (auf Englisch)

Michal Shapira: Anna Freud: Ihre Gestaltung von Pädagogik und ihr Einsatz für „Democratic Citizenship” (auf Englisch)

Moderiert von Elisabeth Brainin

 

12.15 – 13.45  Panel 2: Wiener kulturelle Netzwerke in Großbritannien

Werner Michler: Geistiger Heros, geliebtester Meister. Stefan Zweig und Sigmund Freud (auf Deutsch)

Lisa Silverman: Hilde Spiels Freud: Juden und Jüdinnen, Exilierte und ein Wiener Erbe (auf Englisch)

Moderiert von Deborah Holmes

 

15.00 – 16.30  Panel 3: Autorenschaft und Psychoanalyse in Film und Kunst

Laura Marcus: Emigrierte, Exilierte und Fremde: Berthold Viertel und das Kino der 1930er Jahre in Großbritannien (auf Englisch)

Régine Bonnefoit: Der psychoanalysierte Künstler – am Beispiel von Hodins Werk Oskar Kokoschka. Eine Psychographie (auf Deutsch)

Moderiert von Katharina Prager

 

16.45 – 18.15  Panel 4: Wien und darüber hinaus: Freuds Erbe und Strategien kultureller Erneuerung

Elana Shapira: Marie Jahodas Dekonstruktion von Freud (auf Englisch)

Mitchell Ash: Wessen/Welcher „Freud“? Sozialer Kontext und Diskursanalyse der „Controversial Discussions“ (auf Englisch)

Moderiert von Lisa Silverman

 

18.15 – 18.45 Schlussbemerkungen von Friedrich Stadler (auf Deutsch)

 
 
Das zweitägige Symposium beginnt am Donnerstag, dem 8. November 2018 um 18 Uhr mit dem Eröffnungsvortrag Das gelobte Land: Freuds Traum von England von Liliane Weissberg im Sigmund Freud Museum, Berggasse 19, 1090 Wien. Mehr Informationen finden Sie hier ...
 
 
Konzept von Elana Shapira, Universität für angewandte Kunst Wien, Projektleiterin des FWF-Forschungsprojekts „Visionäres Wien: Design und Gesellschaft 1918-1934“ & Daniela Finzi, wissenschaftliche Leiterin des Sigmund Freud Museums

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Symposium „Freud and the Émigré, Sigmund Freud Museum
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