Künstlerische Forschung


Weitere Informationen zu Projekten künstlerischer Forschung im Rahmen des PEEK-Programms des FWF finden Sie in der Projektübersicht:
Projekte künstlerischer Forschung


Erschließung und Entwicklung THIS BABY DOLL WILL BE A JUNKIE

Ulrike Möntmann

Institut für bildende und mediale Kunst

Ausgangspunkt des Forschungsprojektes ist das Kunstwerk TBDWBAJ als ein europäisches Projekt; die Wiener Intervention schließt den ersten Zyklus in Mitteleuropa ab, insofern kommt Wien eine bedeutende Schlüsselfunktion zu.

Es gilt nun die Daten, Informationen und Erfahrungen, die sich aus formell identischen Projekten in fünf europäischen Ländern (D, NL, CH, A, HR) ergeben haben, zu strukturieren, auszuwerten und zu interpretieren. Bei der  Inventarisierung vorhandener Daten stellt sich die Frage, welche Kriterien anzuwenden sind, wie diese erstellt werden können und nach welchen Maßstäben diese einen europäischen Vergleich ermöglichen. Es entsteht also der Bedarf, eine neue Perspektive zu entwickeln und Fragen zu erarbeiten, die möglicherweise der Interpretation des Projektes dienen und gleichzeitig einen größeren Spannungsbogen zwischen künstlerischer Praxis und Theorie aufbauen. TBDWBAJ agiert auf der Schnittstelle von Handeln und Öffentlichkeit. Der Bezug zu einer gesellschaftlich isolierten Randgruppe und das Sichtbarmachen der oder des Unsichtbaren ist ein empfindliches Thema in jeder Gesellschaft. Der Einsatz von künstlerischen Mitteln führt zu anderen Informationen, die eine andere Differenzierung im Umgang mit dem Thema ermöglichen kann, um andere Fragen zu formulieren und eine andere Beziehung zum öffentlichen Bewusstsein herzustellen und somit einen anderen Handlungsraum einrichtet. Es geht um das Benennen von Fakten, das Thema In- und Outcast  in neuer Perspektive zu betrachten und die Option menschlichen Intervenierens als (Basis)Kunstbegriff einzuführen - was Denken, Reflexion und Stellungnahme voraussetzt und einbezieht.
Handeln wird als ein Mittel gesehen, wodurch sich eine demokratische Gesellschaft kontinuierlich selbst realisiert. Dieser Prozess einer demokratischen Gesellschaft wird widergespiegelt in unserem Verständnis vom öffentlichen Raum als ein demokratischer Raum. In der Realität wird die Anwesenheit der zu Randgruppen etikettierten und unerwünschten Teilnehmer einer Gesellschaft zunehmend abgewehrt und stellt damit die Pluralität der Öffentlichkeit in Frage. Aber in wie fern kann von einer demokratischen Öffentlichkeit (noch) die Rede sein, wenn Randgruppen einer Gesellschaft hier verwehrt oder ausgeschlossen werden und wer waltet über diese Öffentlichkeit?
Gewalt/Macht, Handeln und Öffentlicher Raum bilden das Spannungsfeld, in dem sich die Kunst im Allgemeinen und das Project TBDWBAJ im Besonderen positioniert.
In der Realisierung TBDWBAJ werden unterschiedliche Formen, Medien und Diskurse eingesetzt. In der Auseinandersetzung mit dem Projekt gilt es nicht, die oben genannten Räume zu bestätigen, sondern eine Sphäre der Reflektion zu eröffnen.

 

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