Künstlerische Forschung
Weitere Informationen zu Projekten künstlerischer Forschung im Rahmen des PEEK-Programms des FWF finden Sie in der Projektübersicht:
Projekte künstlerischer Forschung
Die Erarbeitung der Visualisierungsmethode ist von vielfältigen grundlegenden Forschungen begleitet:
Die medientheoretische
Untersuchung schafft unter Einbeziehung der beteiligten Wissenschaftsgebiete: Anthropologie der Kunst, diskrete Mathematik
und experimentelle Quanten-Physik, eine fundierte Basis für die künstlerische Recherche zur Umsetzung der Visualisierung.
In dieser Zusammenschließung von Kunst und Wissenschaft stehen im theoretischen Teil, der die Methoden der wissenschaftlichen
Visualisierung behandelt, die erkenntnistheoretische Rolle der Geometrie zur Sichtbarmachung grundlegender Strukturen als
Mittel bei der Erforschung der Naturgesetze im Vordergrund. Dabei werden „diskrete Raum-Zeit-Modelle“ aus der Wissenschaftsgeschichte
mit den heute relevanten Theorien verglichen. Die aus den Untersuchungen gewonnen Erkenntnisse fließen in die künstlerische
Umsetzung einer „digitalen dynamische diskrete Geometrie“ ein, die entwickelt werden soll, um einen kontinuierlichen Ablauf
von komplexen mathematischen Funktionen darzustellen. Das Ziel ist, einen kognitiven und visuellen Zugang zu den (bisher)
als „abstrakt“ bezeichneten höherdimensionalen Konzepten der Analysis, wie sie zur Beschreibung von Phänomenen in der Quantenphysik
angewendet werden, zu erarbeiten. Erst die neue Medientechnologie lässt nun erstmals eine Visualisierung der Prinzipien der
höheren Mathematik und somit eine Visualisierung räumlicher und in Bewegung gedachter Elemente mittels digitaler 3-Animation
zu. Die Umsetzung erfordert hohes technisches Können des digitalen Handwerks, künstlerisch-imaginative und kombinatorische
Fähigkeiten bei der Analyse der wissenschaftlichen Inhalte und Kompetenz bei ästhetischen Entscheidungen der beteiligten KünstlerInnen.
Lässt sich damit das von Peter Weibel postulierte Quantenkino verwirklichen und die Forderung des Endophysikers Otto E. Roessler,
die Welt von Innen zu betrachten, mittels Computer erfüllen? Das vorliegende Projekt möchte jedenfalls die Anstrengungen zur
Realisierung eines solchen „virtuellen Teilchenbeschleunigers“ als „künstlerisches Experiment“ wagen.