Angewandte-Rektor
Bast kritisiert Mauerbau am Wiener Ballhausplatz und fordert sofortigen Baustopp
06.09.2017
Wien (OTS) - "Warum schweigt die Weltkulturerbe-Kommission zum
Plan, den Wiener Ballhausplatz mit Mauern und Pollern zu bewehren? In anderen Fällen legen die Welterbe-Schützer umgehend
und wortreich ihr Veto ein, wenn es um die Abwehr zeitgenössischer Architektur geht.
Ist nur der 'Canaletto-Blick'
vom Belvedere auf den ersten Bezirk relevant? Ist es egal, wenn einer der bedeutendsten Plätze der Stadt von Pollern und Mauern
durchschnitten wird? Warum ist offenbar nur die Postkarten-Weitwinkelfernansicht der Stadt wichtig und nicht, wie vor Ort
ein historischer Platz erlebt wird? Dürfen Stadtbesucher und -bewohnerInnen über Poller und Mauern stolpern, solange der Blick
vom Belvedere auf die Silhouette der Stadt nicht beeinträchtigt wird?", hinterfragt der Rektor der Universität für angewandte
Kunst Wien, Gerald Bast, die derzeitigen Vorgänge in der Wiener Innenstadt.
Bast lässt das Argument, es gehe um
Sicherheit und Terrorabwehr, nicht gelten, da sich die allermeisten Terroranschläge der letzten Monate und Jahre gegen große
Menschenansammlungen von TouristInnen und StadtbewohnerInnen richteten. Für Bast ist der Mauerbau am Ballhausplatz ohne Bezug
zu realen Bedrohungen, von zweifelhafter Wirksamkeit, eine städtebauliche Schandtat erster Klasse und fordert einen sofortigen
Baustopp.