Rektor Bast fordert schärfsten Protest gegen Vorgänge in Türkei

19.07.2016
Gerald Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien und Board Member der European League of Institutes of the Arts (eine Vereinigung von ca. 300 Kunstuniversitäten) fordert Bundeskanzler Kern und Außenminister Kurz auf, beim türkischen Botschafter in Österreich schärfsten Protest gegen die Säuberungswelle im türkischen Bildungssystem einzulegen.
Außerdem fordert Bast, dass Österreich sich in den EU Institutionen dafür einsetzen soll, dass die EU sämtliche Kontakte und Verträge mit der Türkei mit sofortiger Wirkung aussetzt. Laut einem Bericht des örtlichen Senders NTV hat das türkische Bildungsministerium 15.200 Mitarbeiter vom Dienst suspendiert. Die Hochschulverwaltung rief heute 1.577 Dekane und die Rektoren aller Universitäten auf, ihren Rücktritt einzureichen.

Mit dieser Vorgangsweise, die in der Dimension keinesfalls mit dem gescheiterten Putschversuch gegen die türkische Regierung gerechtfertigt werden kann, stellt sich die Türkei demonstrativ abseits der demokratisch-rechtsstaatlichen Staatengemeinschaft und setzt sich in einen fundamentalen Gegensatz zu den von europäischen Politikern immer wieder zitierten „Europäischen Werten“. Wer jetzt nicht mit aller Konsequenz dagegen auftritt, macht sich zu Komplizen der autokratischen türkischen Regierung und wird mit künftigen Verweisen auf Rechtsstaatlichkeit und Freiheit innerhalb und außerhalb der EU unglaubwürdig.

Als Mitglied des Representative Boards der European League of Institutes of the Arts setzt sich Bast gleichzeitig auch für Protestmaßnahmen auf der Ebene der europäischen Universitätslandschaft ein.