Landschaft

re-artikulieren

Herwig Turk ist Senior Artist bei Social Design-Arts as Urban Innovation

Im Zuge des Klimawandels stehen Begriffe wie Erderwärmung, CO2-Ausstoß, schmelzende Polkappen, Temperaturrekorde, Raumordnungen, Bodenversiegelung und mehr im Vordergrund. Ein Begriff, der dabei merkwürdig abwesend bleibt, ist Landschaft. Doch sind es schließlich die zahlreichen Eingriffe in die Umwelt, die so etwas wie Landschaft überhaupt erst entstehen lassen.
Mit Landschaft wird etwas bezeichnet, das in einer unauflösbaren Kombination von ökonomischen, sozialen, aber auch symbolischen und ästhetischen Praktiken entsteht. Dabei wird Landschaft auch mit Identitäten verknüpft, mit regionalen oder nationalen Stereotypen, mit Kulturbegriffen und Gesellschaftsentwürfen – Artikulationen, die Landschaft nicht nur zu einem ökologischen, sondern auch politischen Projekt werden lassen. Wie aber sprechen wir heute über Landschaft? Die Ausstellung „Landschaft re-artikulieren“ argumentiert dahingehend, dass die politische Rolle von Landschaft neu definiert und artikuliert werden muss. Die Sprache, mit der wir über Landschaft sprechen, muss neu erfunden werden, der „Text“, mit dem wir Landschaft schreiben, muss umgeschrieben und erweitert werden. Sie müsste das gesamte Gefüge von Menschen und Nichtmenschen mit einschließen, um alle entscheidenden Aspekte gemeinschaftlichen Überlebens artikulieren zu können. Die Künstler*innen der Ausstellung beschäftigen sich mit Aspekten bestehender „Beschriftungen“ von Landschaft: Verkehr, industrieller Landwirtschaft, der Ölindustrie, mit dem Scheitern des modernen Fortschrittsglaubens, mit Krieg und Gewalt. Sie beschäftigen sich aber auch mit Fragen einer möglichen alternativen Zukunft, mit Reservaten der Natur inmitten des urbanen Raums, mit dem „Land“ in Landschaft und dessen Verbindung zu indigenen Vorfahren oder mit lokalem Wissen über Landschaft – wie im Fall der Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik in der Nähe von Bad Eisenkappel/Železna Kapla. In der Ausstellung kollidieren also unterschiedliche Repräsentationen, unterschiedliche „Gefüge“ von Landschaft, aus deren Konflikten ihre Re-Artikulation entstehen könnte.

→ Klaus Amann (AT) | Iris Andraschek (AT) | Manuel Cyrill Bachinger (AT) | Marika Balode-Haderlap (LV) | Anca Benera & Arnold Estefán (RO) Ferdinand Bevc (AT) | Lisa D. (AT) | Josef Dabernig (AT) | Anastasia Eggers (NL) | Karolina Haderlap (AT) | Maja Haderlap (AT) | Zdravko Haderlap (AT) | Erika Inger (IT) & Wolfgang Wohlfahrt (AT) | Elisabeth Johann (AT) | Karrabing Film Collective (AU) | Stephanie Kiwitt (DE) | Markus Krottendorfer (AT) | Jochen Lempert (DE) | Elsa Logar (AT) | Markus Orsini-Rosenberg (AT) | Walter Poltnig (AT) | Oliver Ressler (AT) | Hans Schabus (AT) | Gebhard Sengmüller (AT) | Nicole Six & Paul Petritsch (AT) | Lucie Stahl (DE) | Superflux (GB) | Herwig Turk (AT) | Sandra Vitaljić (HR)

Performance | Performance
Kopp23: geschichtet – eine Suche in Ton, Tanz und Text nach dem Auftauchen und
Verschwinden (in) der Landschaft

Begrüßung | Welcome address
Christine Wetzlinger-Grundnig, Direktorin MMKK | Director MMKK

Zur Ausstellung | On the exhibition
Reinhard Braun, Kurator | Curator

Zum Projekt | On the project graben//LANDSCHAFT//lesen – kopati//GRAPO//brati
Elsa Logar, Künstlerin und Illustratorin | artist and illustrator

Performance | Performance
Josef Dabernig: Tankstellen- und Benzinstatistik für STEYR FIAT CROMA 154 i.e.
22 05 1995 – 27 07 2000

Kuratiert von | Curated by Reinhard Braun & Herwig Turk

Ausstellung | Exhibition
13. Juni bis 1. September 2024 | 13 June to 1 September 2024

Abbildung | Illustration: Stephanie Kiwitt, Wondelgemse Meersen, Archiv, 2012/2015, je 15 Pigment-Prints, 10 x 15 cm, montiert auf 11 Kartons, gerahmt, 65 x 80 cm, Detailansicht, Courtesy: die Künstlerin, © Stephanie Kiwitt/VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Museum Moderner Kunst Kärnten, Burggasse 8, 9021 Klagenfurt am Wörthersee, www.mmkk.at
T: +43(0)50.536.34112 · Di–So 10–18 Uhr · Do 10–20 Uhr | Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m. · Thu 10 a.m.–8 p.m.
Stephanie Kiwitt, Wondelgemse Meersen, Archiv, 2012/2015, je 15 Pigment-Prints, 10 x 15 cm, montiert auf 11
                                          Kartons, gerahmt, 65 x 80 cm, Detailansicht, Courtesy: die Künstlerin, © Stephanie Kiwitt/VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Stephanie Kiwitt, Wondelgemse Meersen, Archiv, 2012/2015, je 15 Pigment-Prints, 10 x 15 cm, montiert auf 11 Kartons, gerahmt, 65 x 80 cm, Detailansicht, Courtesy: die Künstlerin, © Stephanie Kiwitt/VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Termine

Ausstellungseröffnung
12. Juni 2024
Ausstellungsdauer
13. Juni 2024 - 01. September 2024
Museum Moderner Kunst Kärnten, Burggasse 8, 9021 Klagenfurt am Wörthersee

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