Getrieben von den gesellschaftlichen Umbrüchen, die queere Lebensentwürfe
in die Mitte der Gesellschaft befördert haben, hat sich das Museum seitdem zu einer der international bedeutendsten Institutionen
in seinem Feld entwickelt und ist ein anerkanntes Kompetenzzentrum für die Kultur und Geschichte queerer Menschen und sexueller
und geschlechtlicher Vielfalt, ein gefragter Kooperationspartner für Museen und Universitäten, die Institutionen der Kulturförderung
und nicht zuletzt für Künstler*innen und Aktivist*innen und eine lebendige Plattform des Austauschs, der Selbstverständigung
und Selbstermächtigung für die queeren Communities in Berlin und darüber hinaus.
In ihrem Vortrag beleuchtet Birgit
Bosold die dynamische Entwicklung des Schwulen Museums in der letzten Dekade und stellt Strategien, Strukturen und Projekte
vor und zur Diskussion, ob die Mission des SMU nicht schon erfüllt ist, wenn überall Regenbogenflaggen wehen oder ob es nicht
vielmehr gerade jetzt mehr als je darauf ankommt: Was könnte der spezifische Beitrag des SMU zur Aktivierung der progressiven
Potentiale der Institution Museum sein in einer Zeit, in der eine demokratische(re) Zukunft alles andere als gesichert scheint.
Birgit Bosold (sie/ihr) ist seit 2006 Mitglied des Vorstands des Schwulen Museums Berlin (SMU) mit
dem Schwerpunkt Funding, Finanzen und Strategie. Sie war maßgeblich an der Entwicklung des SMU in der letzten Dekade beteiligt,
u.a. als (Ko-) Kuratorin von Projekten wie Homosexualität_en (2015/16),
Sexuality, Holocaust, Stigma (2017),
Jahr
der Frau_en (2018),
Love at First Fight (2019),
Queering the Crip,
Cripping the Queer (2022/23)
und zuletzt
Aufarbeiten: Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Zeichen von Emanzipation (2023). Nach
Studium und Promotion im Fach Literaturwissenschaft arbeitete sie für renommierte Banken und ist heute auch als Finanzplanerin
und Investment-Expertin für institutionelle und private Mandant*innen sowie als Dozentin und Autorin tätig. Ihre Erfahrungen
und Kompetenzen im Umgang mit ökonomischen Konzepten erweisen sich als ausgesprochen hilfreich für die Steuerung des Non-Profit-Unternehmens
SMU.
Anmeldung unter:
ecm_anmeldung@uni-ak.ac.at