Was ist utopisch, was ist realistisch?
Haben diese Begriffe überhaupt eine Bedeutung für die Situation in Palästina-Israel? 2012 veröffentlichen Eyal Sivan, israelischer
Filmemacher und Eric Hazan, Redakteur des französischen Verlags La Fabrique, der seit dreißig Jahren regelmäßig über die Situation
in Palästina berichtet, gemeinsam ein Buch mit dem Titel Ein gemeinsamer Staat zwischen Jordanien und dem Meer, der
den Film begleitet.
Der gleichnamige Film versammelt eine Reihe von 24 Gesprächen über die Frage
eines gemeinsamen Staates, mit politischen Akteur*innen, Künstler*innen, Jurist*innen, jungen und alten, Männern und Frauen,
Isreali*, Araber*innen aus den besetzten Gebieten und aus Israel. Es werden die gleichen Fragen gestellt, und jeder antwortet
in seiner Muttersprache, im Dialog mit dem Filmemacher: Der Bildschirm ist zwischen einer/m Israeli* und einer/m Palästinenser*in
aufgeteilt: die eine Person spricht und die andere hört zu und umgekehrt. Die Leinwand bringt zusammen, was die Fragmentierung
der Situation trennt, und schafft die Begegnungen, die die Besatzung Tag für Tag verhindert.
An diesem Filmabend
wird der zweistündige Film mit Unterbrechungen gemeinsam angesehen sowie jedes seiner thematischen Kapitel diskutiert.
Organisiert von der Movie Nights Gruppe: Anahita Asadifar, Sofia Bempeza, Antonia Birnbaum, Yasmina Haddad, Fine Freiberg,
Nanna Heidenreich, Amanda Holmes, Annette Krauss, Alexi Kukukljevic, Andrea Lumplecker, Zeynep Turel, Maria Ziegelböck
Movie Nights ist ein Format für transdisziplinären Austausch. Ausgehend von je einem Film diskutieren
wir das Verhältnis der Bildproduktion zu den Entstehungsumständen: Erzählmodi, Autor*innenschaft, Geschichte, Politik und
gesellschaftliche Auswirkungen. Es werde Spielfilme, Dokumentationen und Fernsehproduktionen gezeigt, die sich auf die aktuelle
Situation zwischen Israel und Palästina beziehen, mit einem Fokus auf Werke die dort entstanden sind. Die Movie Nights werden
von den Abteilungen Angewandte Fotografie, Klasse für Alle, Kunst & Kommunikative Praxis, Philosophie und Transkulturelle
Studien der Universität für angewandte Kunst Wien organisiert.
Dr. Rose-Anne Gush ist Junior-Professorin
am Institut für zeitgenössische Kunst an der TU Graz. Ihr Forschungsinteresse umfasst politische Ästhetik und Theorien „globaler
Kunst", die Beziehung von Kolonialismus, Faschismus und Kapitalismus sowie Gender und Ökologie. Ihre Artikel wurden in Publikationen
wie Berlin Review, FKW // Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur, Camera Austria, Brand-New-Life Magazine,
Third Text und Kunst und Politik veröffentlicht. Ihre erste Monografie,
Artistic Labour of the Body, erscheint in
Kürze in der Buchreihe
Historical Materialism bei Brill and Haymarket.
Dr. Helmut Krieger,
Phd in Politikwissenschaft, forscht und unterrichtet am Institut Internationale Entwicklung der Universität Wien. Seine Forschungsgebiete
umfassen unter anderem Israel/Palästina, soziale Bewegungen in der arabisch-sprachigen Welt, transformative Forschungsansätze
für Konflikt- und Kriegszonen als auch kritische wirtschaftspolitische Perspektiven in Verbindung mit dekolonialen Ansätzen.
Abdrift ins Autoritäre, oder Kunsthochschulen als Orte der KritikDie gemeinsam organisierte Veranstaltungsreihe
stellt sich einer aktuell zu beobachtenden Abdrift ins Autoritäre entgegen. In den Nachwehen der Covid-19-Pandemie, unter
dem Druck der Klimakrise und angesichts von Kriegen und zunehmender Militarisierung verschärfen sich Konflikte auch innerhalb
von Hochschulen. (...)
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