09. April 2024
100 Tage dauert die
Klima Biennale Wien. Mit 10 Tagen intensivem Programm startet die Biennale in ihre erste Ausgabe und positioniert die Stadt
Wien als Vorreiter in der Verbindung der aktuellen ökologischen Herausforderungen mit Kunst, Design, Architektur und Wissenschaft.
Das öffentliche Programm umfasst zahlreiche Veranstaltungen, Workshops und Führungen.
Die Angewandte ist mit der
Ausstellung Solutions & Strategies offizieller Programmpartner der Klima Biennale Wien.
Solutions &
Strategies ist eine Kooperationsreihe mit der Universität für angewandte Kunst Wien und der Akademie der bildenden Künste.
Die ausgestellten Projekte begannen zum Teil bereits im Wintersemester 2023 und werden während des Biennale Zeitraums umgesetzt.
Studierende, Professor*innen und Alumni:ae der teilnehmenden Klassen haben in dieser Zeit die Möglichkeit, eigene Projekte
zu realisieren.
Bei der Klima Biennale Wien sind im Rahmen von
Solutions & Strategies folgende Projekte der Angewandten vertreten:
These Tires are Made
for Walking-TransArts – Transdisziplinäre KunstProjektleitung: Markus HiesleitnerDie
Scheiben zerschlagen, die Reifen zerstochen: So wurden die zwei ausrangierten Autos auf dem Areal des Nordwestbahnhofs vorgefunden.
Im Kontext der Klimabiennale bilden sie die Grundstruktur für die Gruppenpräsentation der TransArts Klasse der Angewandten.
Automobilität polarisiert und emotionalisiert wie kaum etwas anderes in der Klimadebatte, die auch auf den Straßen, im Verkehr,
also, direkt zwischen den Autos ausgetragen wird. Für die Student*innen dienen die Autowracks als Projektionsfläche für
Gedanken über Mobilität, Anpassungsfähigkeit und geistige Flexibilität in Zeiten des Klimawandels.
Die Student*innen
arbeiteten vor Ort, entwickelten neue Ansätze und adaptierten bereits vorhandene. In einem kollektiven Prozess setzten sie
sich mit den Autowracks auseinander, die sie zu ihrem Ausstellungsdisplay transformierten.
Mit
these tires are made
for walking hinterfragen die Student*innen ein "städtisches Naturverständnis" in einer technisierten und digitalisierten
Umwelt. Installative Eingriffe verwandeln die zwei Autowracks in Träger für neue Arbeiten und Ideen.
Die zehn Positionen
verteilen sich in, auf und um die Autos. Wetter, Flora und Fauna werden ebenso wie die akustischen und olfaktorischen Eindrücke
einer Stadt erkundet.
Schlafende Hunde - Ortsbezogene KunstProjektleitung:
Paul PetritschKurator*in: Marlies PöschlWas, wenn die sprichwörtlichen Hunde streiken
würden, indem sie nicht mehr aus dem Schlaf erwachen? Die Arbeitskraft von nichtmenschlichen Tieren wird im gegenwärtigen
Biokapitalismus auf vielfältige Weise verwertet, zumeist ohne dass diese als Arbeit verstanden würde. Dies betrifft nicht
nur ihre tatsächliche produktive Kraft, sondern auch die reproduktiven Fähigkeiten von (weiblichen) Tieren: Tiere werden zu
Fleisch, Milch wird zu Nahrung. Nichtmenschliche Tiere tragen außerdem vielfach zur Gestaltung von Umwelt bei, ohne dass dies
als Arbeit wahrgenommen würde. Die durch Menschen errichtete kulturelle und materielle Logistik produziert und nutzt seit
Jahrhunderten tierisches Leben als eine Form von Kapital.
Die in dieser Ausstellung präsentierten Arbeiten von Absolventinnen
der Abteilung für Ortsbezogene Kunst (Universität für Angewandte Kunst) widmen sich dieser ungleichen Arbeitsteilung zwischen
menschlichen und nichtmenschlichen Tieren. Sie führt das Motiv des Schlafs als subversive Strategie ein. Schlaf kann vielfältige
Ausprägungen haben: Ruhepause, Winterschlaf, Brutphase. Die hier gezeigten Arbeiten stellen so die Frage, inwieweit Tiere
und Menschen sich durch bewusst gesetzte Pausen diesen Formen der Ausbeutung widersetzen können. Sie thematisieren aber auch,
dass es zu spät sein könnte, um die Hunde zu wecken: dass das menschliche Vertrauen die regenerativen Prozesse der Natur in
keinem Verhältnis zu den Konsequenzen der systematischen Zerstörung steht.
Compost Group: Compost
Care – Klasse für Alle Projektleitung: Andrea LumpleckerMit Donna Haraway gesprochen
sind wir „Humus, nicht Homo, nicht Anthropos; wir sind Kompost, nicht Posthuman.“ Die Compost Group der Klasse für Alle nimmt
sich Kompost sowohl im organischen als auch im metaphorischen Sinne an. Kompostieren wird als Ritual des Sammelns, Erkennens
und Umwandelns begriffen und zu einer Metapher für alle Lebensprozesse. Nährstoffkreisläufe zu sehen und zu erkennen und durch
Kompostierungspraktiken wie Bewegen, Schreiben, (tiefes) Zuhören, Klangerzeugung und Pflege dem alltäglichen Abfall Bedeutung
und Würde geben.
Common Ground Group - Klasse für AlleProjektleitung: John
Paul Ayodo, Ingrid Garschall, Marieluisa Lenglachner, Johanna Preissler, Carina Riedl, Paul Röttger, Elisabeth Smejkal, Dominika
Svarc, Barbara ZiegelböckEin großer Teppich entsteht in der gemeinsamen Arbeit vieler Menschen. Jede Person
hinterlässt einen geflochtenen Zopf, der Teil des Teppichs wird, und damit eine Spur darin. Im Rahmen der miteinander verbrachten
Zeit öffnet sich Raum für Austausch und Gespräche. Die handwerkliche Technik ist einfach und kann sofort angewandt werden.
Aussortiertes und Weggeworfenes verwandelt sich in ein Objekt, das allen Platz bietet, um in Dialog zu treten, zuzuhören und
voneinander zu lernen.
Weitere Infos auf:
https://www.biennale.wien/ausstellungen/solutions-strategies Weitere Beteiligungen der Angewandten bei der Klima Biennale Wien:
Reverse Imagining
Vienna-eine Ausstellung des AIL- Angewandte Interdisciplinary Lab Eröffnung: 30.4.2024
Uhrzeit: 19 Uhr
https://ail.angewandte.at/program/riv Exactly
As Imagined
Eine Ausstellung der Abteilung Ortsbezogene KunstEröffnung: 1.6.2024
Uhrzeit: 18 Uhr
https://brut-wien.at/de/Programm/Kalender/Programm-2024/06/Ausstellung-Exactly-as-Imagined