Mensch-KI-Beziehungen und „spielerische“ Erfahrungen für die Gesellschaft

Zwei Ausstellungen zu künstlerischer Forschung im Angewandte Interdisciplinary Lab (AIL)
02.05.2025
Die Beziehung zwischen menschlicher Kognition und künstlicher Intelligenz sowie multiperspektivische Kräfte des Spielerischen stehen im Fokus zweier Ausstellungen, die am 6. Mai im Angewandte Interdisciplinary Lab (AIL) in der Otto Wagner Postsparkasse eröffnet werden. Die Universität für angewandte Kunst Wien gibt damit Einblick in jüngste Arbeiten und Erkenntnisse aus dem Spannungsfeld der künstlerischen Forschung.
So gehen die Künstler*innen Pamela Breda, Patrícia J. Reis und Ruth Schnell mit
The Unexpected. Enquiries on Human-AI Interaction der Frage nach, welche Auswirkungen Künstliche Intelligenz (KI) auf Emotionen und Wahrnehmungen hat und reflektieren ihre ethischen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Das Forschungsprojekt lädt auch mittels künstlerischer Arbeiten dazu ein, sich kritisch mit der doppelten Rolle der KI auseinanderzusetzen – als technisches Wunder und Herausforderung für die Menschheit. Während Pamela Breda in ihrem Film die Frage stellt, ob künstliche Intelligenz die menschliche Erfahrung erweitert oder auf subtile Weise die Essenz unserer Menschlichkeit untergräbt, schaffen Patrícia J. Reis und Ruth Schnell mit einer interaktiven Mixed-Reality-Installation eine immersive Umgebung, die auf den Einsatz von KI in mehreren kontroversen Bereichen verweist.
 
Ausgehend von der Erforschung und Erprobung alternativer Motivationen und Formen von Spielerfahrungen stellt die zweite Ausstellung Monkeys, Machines, and Multiperspectivities – Transmissions from Within the Ludic Mind konventionelle Vorstellungen von Handlungsfähigkeit und damit gesellschaftliche Strukturen in Frage. Multiperspektivität ist dabei ein Schlüsselkonzept: eine experimentelle Spielmechanik, die Perspektivwechsel ermöglicht. Was passiert, wenn wir unerwartet und oft die Spieler*innen-Position verändern und damit unterschiedliche Erfahrungen machen? Die Ausstellung basiert auf dem FWF-Projekt The Psycholudic Approach. Exploring Play for a viable Future und präsentiert Arbeiten künstlerischer Forscher*innen rund um Margarete Jahrmann, Professorin und Leiterin der Abteilung Experimental Game Cultures an der Angewandten – darunter das Spiel Tree Game, das von Besucher*innen immer wieder neu gezeichnet wird.
 
Eröffnung:
6. Mai 2025, 18:00 Uhr
Angewandte Interdisciplinary Lab (AIL)
Otto Wagner Postsparkasse / Georg-Coch-Platz 2, 1010 Vienna
Einführung zu den Ausstellungen
Performance von Psycho-Ludic Research Group (PLRG) – 250506_PLRG_LabMeeting
 
Zu den Ausstellungen:
Öffnungszeiten: 7. Mai–28. Juni 2025, Mo–Fr: 11:00–18:00 Uhr (an Feiertagen geschlossen, Eintritt frei) 
 
The Unexpected. Enquiries on Human-AI Interaction
Künstler*innen: Pamela Breda, Patrícia J. Reis, Ruth Schnell
Die Ausstellung ist Teil des Forschungsprojekts The Unexpected (FWF Peek Project AR 650)
Führungen: 20. Mai / 5. Juni, 17:00 Uhr
 
Monkeys, Machines, and Multiperspectivities 
Transmissions from Within the Ludic Mind 
Eine Ausstellung der Forschungsgruppe PSYCHOLUDIC / ROBOPSY, PI Margarete Jahrmann
Künstlerische Forscher*innen: Thomas Brandstetter, Stefan Glasauer, Clara Hirschmanner, Margarete Jahrmann, Talos Kedl, Louise Linsenbolz, Georg Luif, Stefan Maier, Barbi Markovic, Max Moswitzer, Fabian Navarro, Tamas Pall, Thomas Wagensommerer, and Experimental Game Cultures & citizen science/student/everyday life experts
 
Die Ausstellung basiert auf: The Psycholudic Approach. Exploring Play for a viable
Future (AR 787), Austrian Science Fund FWF/ PEEK. / ROBOPSY. An Artistic Exploration of Collective Memory through Role-Playing with AI Language Models (ICT23-020), WWTF Vienna Science and Technology Fund / INTRA Project NEST, by Tamás Pall, Experimental Game Cultures
 
Offene Lab Meetings: jeden Donnerstag, 15:00 Uhr
 
https://ail.angewandte.at/
 
Die Angewandte
Die Universität für angewandte Kunst Wien zählt zu den führenden internationalen Kunsthochschulen. Mit 2000 Studierenden aus 90 Ländern und rund 30 Studienrichtungen an 8 Instituten verbindet die Angewandte die Künste und Wissenschaften mit den Gestaltungsdisziplinen Architektur und Design.
Als Kunstuniversität entwickelt sie neue inter- und transdisziplinäre Angebote, die auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse gerichtet sind und Zukunftshorizonte öffnen.