Gastprof.
PhD. BArch. Tulay Atak
Die Rolle der Architektur und des Designs zu artikulieren, ist heute dringlicher
denn je, da wir mit sozialen, technologischen und ökologischen Fragen der Ungleichheit, dem raschen Wandel der digitalen Kultur
und dem Klimawandel konfrontiert sind. Gestaltungsberufe wie die Architektur sind in einer einzigartigen Position, um diese
Fragen zu verstehen und anzugehen, sowohl durch das Vorschlagen konzeptioneller Rahmenwerke als auch durch innovative Designvorschläge.
Die Architekturtheorie artikuliert die Verbindungen zwischen dem disziplinären Wissen der Architektur und aktuellen
Fragestellungen. Bei der Ausbildung der nächsten Generation von ArchitektInnen müssen wir über die „Weltlichkeit“ unseres
Fachs nachdenken, darüber, wie sich architektonische Ideen an unterschiedliche Kontexte und Ereignisse anpassen und transformieren,
während wir gleichzeitig unsere disziplinären Werkzeuge und Techniken anerkennen. Theorie spielt eine grundlegende Rolle im
Entwurfslehrplan, indem sie die Transformation architektonischer Ideen nachzeichnet, die Verbindungen zwischen spezifischen
Beispielen und ihren sozialen und kulturellen Kontexten aufzeigt, die theoretischen Grundlagen formaler Operationen vertieft
und kartiert, wie sich das Feld der Architektur erweitern kann, um experimentell auf aktuelle Fragen einzugehen. Theorie ist
eine Disziplin, die bewusst hinterfragt, wie wir denken, um nicht nur zu verändern, wie wir entwerfen, sondern auch, was wir
entwerfen.
Die Hauptaufgabe der Architektur Theorie liegt darin, zur Designphilosophie und zum Design-Denken der
Studierenden in der Architektur beizutragen. Gleichzeitig ist es eine Plattform für Ideen und Diskussionen, auf der Studierende
aus den drei verschiedenen Studios und anderen Abteilungen zusammenkommen – ein Ort, an dem die Studierenden die Zusammenhänge
zwischen verschiedenen Entwurfsfragen erkennen und experimentieren können, indem sie architektonische Theorien instrumentalisieren,
um Argumente und Vorschläge zu entwickeln.