Urbane Künste Ruhr
Open Call: Zu Gast im Healing Complex
Einreichfrist: 05. Januar 2024
Urbane Künste Ruhr
lädt für die Saison 2024 Künstler*innen zu einem dreimonatigen Arbeitsaufenthalt ein, die an der Arbeit mit lokalen Netzwerken
und öffentlichen Begegnungsorten interessiert sind. Der Aufenthalt erfolgt im Rahmen des Projekts Healing Complex.
Für
den Gastaufenthalt werden zwei Plätze vergeben. Interessierte Künstler*innen können sich einzeln oder gemeinsam bewerben,
Bewerbungen von Kollektiven sind ebenfalls ausdrücklich erwünscht.
Über
den Healing Complex
Seit dem 3. Juni 2022 betreibt Urbane Künste Ruhr in Gelsenkirchen das Projekt Healing Complex
(2018–ongoing), das von der Künstlerin Irena Haiduk nach dem Vorbild antiker Heilstätten, die Kunst und Heilung miteinander
verbanden, initiiert wurde. Irena Haiduks künstlerische Praxis verknüpft das symbolische Kapital des Kunstfelds mit realen
Ökonomien, was gerade in einer postindustriellen Region wie dem Ruhrgebiet besondere Relevanz besitzt. Im Wirtschaftskreislauf
des Healing Complex geht es nicht um Besitz, sondern um Gebrauch und die Arbeit an einer gemeinsamen Tauschökonomie. Dafür
hat Irena Haiduk den Innenraum der 2007 geschlossenen und 2014 profanierten ehemaligen St.-Bonifatius-Kirche künstlerisch
neugestaltet. So ist der Healing Complex entstanden und damit auch ein Modell für die Umnutzung leerstehender Kirchen, die
in vielen Städten als verwaiste Gebäude mit neuem Leben gefüllt werden könnten.
Das Langzeitprojekt schafft eine
Begegnungsstätte in dem ehemaligen Arbeiter*innen-Viertel Gelsenkirchen-Erle. Ein gemeinschaftlich zu nutzender Ofen sowie
ein dichtes Workshop- und Veranstaltungsprogramm geben spielerische, praktische und theoretische Impulse für eine breit gefächerte
Gemeinschaft. In der zweiten Phase des Projektes von März bis September 2023 entstand die Idee, eine auf den unterirdischen
Netzwerkstrukturen von Pilzmycelien basierende Ökonomie für den Healing Complex aufzubauen:
die Myconomie zur Förderung
eines produktiven nachbarschaftlichen Zusammenlebens, aber auch als informellen Lernort, an dem Wissen und
Erfahrungen
geteilt werden. Nach der Winterpause knüpfen wir mit dem Gastkünstler*innenaufenthalt an diese Phase an und geben gleichzeitig
neuen Ideen Raum.